EinführungSeit nunmehr zehn Jahren tobt der Krieg der Prätendenten und hält das Reich Aldrimar in eisernem Griff. Was mit einem einzigen Mord begann, hat sich zu einem endlosen Bruderkrieg ausgeweitet, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Das Königreich ist zerrissen, die alten Bündnisse zerfallen, und kaum ein Landstrich blieb unberührt von den Schrecken dieses Konflikts. Städte wurden niedergebrannt, Felder verwüstet, und auf den Wegen herrschen Gesetzlosigkeit und Hunger. Noch immer ringen die drei Prätendenten um die Krone, jeder von ihnen gestützt von mächtigen Verbündeten – doch keiner vermag es, den entscheidenden Sieg zu erringen. In den Hallen der Adeligen wird geflüstert, auf den Marktplätzen geflucht, und selbst in den Tempeln hat der Glaube an eine baldige Erlösung Risse bekommen. Die Fronten verhärten sich, während das Volk unter der Last von Steuern, Wehrpflicht und Verlusten ächzt. Was einst als Streit um die Thronfolge begann, hat sich längst zu einem Kampf um das Überleben des Reiches selbst entwickelt. Es ist ein Zeitalter des Zwists, in dem Loyalität oft nur so lange gilt, wie das Schwert an der Kehle fehlt. Diese Chronik setzt ein, als Aldrimar zehn Jahre im Krieg steht. Die Hoffnung auf Frieden schwindet mit jedem Jahr, und der Schatten des Bruderkriegs verdunkelt die Zukunft. Noch ist ungewiss, wer triumphieren wird – oder ob das Reich als Ganzes diesen Zwist überstehen kann. |
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HintergrundBalgruufs Aufstieg zur MachtBalgruuf Vaeren stieg zur Macht auf, nachdem sein Onkel, Hochkönig Siegthrygre, verstarb. Siegthrygre hinterließ einen Sohn, Sigmir, der als sein natürlicher Erbe galt. Doch Balgruuf, selbst ein Neffe des verstorbenen Königs, stellte diesen Anspruch in Frage. Er berief sich auf das Recht der Stärke und den alten Brauch, wonach die Krone dem würdigsten Nachkommen gebühre. Um den Streit zu klären, wurde ein Holmgang angesetzt. In diesem Zweikampf der Ehre standen sich die beiden Männer gegenüber, vor den Augen der Jarle und des Volkes. Balgruuf siegte – jedoch nicht aus Hass, sondern aus Pflicht. Sigmir fiel, und mit ihm die Linie Siegthrygres. Die Krone fiel an Balgruuf, doch der Schatten dieses Kampfes begleitete seine ganze Herrschaft. Viele sahen in ihm zwar einen starken König, doch nie den rechtmäßigen Erben. Die Ehe mit Eola SturmgeboreneUm seine Macht zu festigen, nahm Balgruuf Eola Sturmgeborene zur Frau – eine Tochter des altehrwürdigen Adelsclans der Hauptstadt Heldenwacht. Die Sturmgeborenen waren reich, einflussreich und tief im Herzen Aldrimars verwurzelt. Die Ehe brachte dem König Rückhalt in der Hauptstadt, und mit Eola hatte er vier Kinder: Ulfrik, Helga, Roger, Bjoern und Arn. Doch obwohl diese Verbindung das Reich zu einen schien, lastete stets der Makel des umstrittenen Aufstiegs auf seiner Krone. Und während Balgruuf regierte, begannen sich bereits neue Spannungen zu regen. Die Affäre mit Elisef VarangrIn den späteren Jahren seiner Herrschaft trat Elisef Varangr an den Hof – Schwester des Jarls von Moortal und eine Frau von außergewöhnlicher Schönheit. Während Eola erneut schwanger war, verfiel Balgruuf der jungen Adeligen und begann eine Affäre. Ihr Bruder, der mächtige Oberkämmerer Torvald Varangr, wusste diese Verbindung zu nutzen. Als Eola im Kindsbett starb, wurde Elisef nur Tage später seine neue Gemahlin. Der Hohepriester Arvid Helgr verweigerte seine Zustimmung, die Ehe wurde dennoch in Moortal geschlossen. Diese Tat löste Empörung aus, besonders unter den Sturmgeborenen, die sich ihrer Stellung beraubt sahen. Mit Elisef zeugte Balgruuf drei Kinder: Sinding und Galmar – und legte damit den Keim für eine unheilvolle Spaltung. Ein geteiltes ErbeAls Balgruuf unerwartet starb, hinterließ er ein Reich im Zwiespalt. Sieben Kinder – vier von der toten Eola, drei von der lebenden Elisef – beanspruchten das Erbe. Die Sturmgeborenen sahen in ihren Nachkommen die wahren Erben, während die Varangr ihre Macht festigten. Der König hatte zwei Familien hinterlassen, deren Hass sich nur mühsam unterdrücken ließ. Mit seinem Tod fehlte die Kraft, die das Reich zusammenhielt – und die Saat des Krieges begann zu keimen. Der Tod des Königs und der erste ThronstreitJahre nach der Geburt seines letzten Kindes starb Hochkönig Balgruuf unerwartet. Es heißt, eine heimtückische Krankheit habe ihn dahingerafft – einige flüsterten von einem Fieber, andere von einer Schande, einer unheilbaren Krankheit der Lüste, die er sich fernab des Hofes zugezogen haben soll. Was auch immer die Wahrheit war, der König war tot, und das Reich stürzte in Unsicherheit. Die Nachricht verbreitete sich rasch, und noch ehe sein Körper bestattet war, begannen die ersten Fragen nach dem Erbe. Ulfrik, der älteste Sohn Eolas, galt als der rechtmäßige Nachfolger. Stark, stolz und der Tradition verpflichtet, bereitete er sich auf seine Krönung in Heldenwacht vor. Doch sein Bruder Roger, nur wenige Jahre jünger, stellte den Anspruch offen in Frage. Er war charismatisch, klug, und in den Augen vieler ein geborener Anführer. Roger forderte, was einst sein Vater durch das Schwert errungen hatte: das Recht des Holmgangs, um die Krone für sich zu beanspruchen. Die Jarle, unschlüssig und beunruhigt durch die plötzliche Wende, willigten ein. Ein Monat nach Balgruufs Tod trafen sich die Großen des Reiches in Heldenwacht, um dem alten Brauch beizuwohnen. In einem erbitterten Duell standen sich Ulfrik und Roger gegenüber. Die Klingen sangen, das Blut floss – und Roger ging als Sieger hervor. Ulfrik fiel nicht, doch er wurde geschlagen und schwor, sich dem Recht zu beugen. Die Krone ging an Roger, und die Wogen des Streits schienen sich zu glätten. Kaum war der Holmgang entschieden, wurden die nächsten Schritte getan. Roger suchte sich eine Gemahlin, um seine Herrschaft zu festigen. Seine Wahl fiel auf Astrid Varulv, Schwester des Jarls von Roriksheim, einem mächtigen Bündnispartner im Südwesten. Die Verlobung wurde eilig verkündet, die Hochzeit sollte wenige Tage nach der Krönung stattfinden. Heldenwacht bereitete sich vor, die Hauptstadt schmückte sich für die Feste, und das Reich atmete auf – doch die Ruhe sollte trügen. |
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Der Mord an König RogerDie Hochzeit von Roger Vaeren und Astrid Varulv sollte nicht nur ein Fest der Liebe sein, sondern ein Zeichen der Einigkeit. Sie sollte die junge Herrschaft Rogers festigen und mit dem Haus Varulv eine mächtige Allianz im Südwesten des Reiches besiegeln. Die Feierlichkeiten fanden in einem abgelegenen Heiligtum südlich von Heldenwacht statt, fernab der politischen Intrigen der Hauptstadt. Dennoch waren viele der großen Häuser vertreten – Jarle, Thane, und andere Adlige, die ihre Loyalität zeigen oder ihre Zweifel verbergen wollten. Die Zeremonie selbst verlief ohne Störung. Das Paar sprach seine Gelübde, der Hohepriester segnete die Verbindung, und die Gäste begannen bereits, auf eine neue Ära der Stabilität zu hoffen. Doch während des traditionellen Hochzeitstrunks, bei dem Braut und Bräutigam einen zeremoniellen Met aus einem Becher teilten, wandte sich das Schicksal. Kaum hatten Roger und Astrid getrunken, erschallten Rufe der Panik. Beide keuchten, rangen nach Luft, ihre Gesichter verzerrt vor Schmerz. „Gift!“ schrie jemand, und die Halle geriet in Aufruhr. Vor den Augen der versammelten Edlen brach Roger, der frisch gekrönte Hochkönig, zusammen – und mit ihm seine junge Braut. Noch ehe jemand begreifen konnte, was geschehen war, erlosch ihr Leben. Entsetzen machte sich breit, Misstrauen wuchs, und die Hände, die eben noch Becher erhoben, tasteten nun nach den Knäufen ihrer Schwerter. Das Chaos nach dem MordEs war Prinz Arn, der jüngste Sohn Eolas, der als Erster das Zepter ergriff. Gemeinsam mit seinem Onkel Sverre Sturmgeborener versuchte er, inmitten des wachsenden Chaos Ordnung zu schaffen – oder zumindest den Anschein davon. Noch ehe sich die Edelmänner versammeln konnten, um über die Geschehnisse zu beraten, beschuldigte Arn öffentlich seinen Bruder Ulfrik, den ehemaligen Holmgang-Verlierer, des Verrats. Er erklärte, Ulfrik habe aus Missgunst den König vergiftet, um den Thron an sich zu reißen. Mit Hilfe der königlichen Leibwache und treuer Sturmgeborener wurde Ulfrik kurzerhand gestellt. Einige Jarle und Thane begehrten auf, wollten eine Untersuchung – doch es war zu spät. Die aufgebrachte Volksmenge, aufgehetzt von Arns Worten, verlangte nach Blut. Ulfrik wurde noch am selben Tag vor das Volk gezerrt und ohne gerechtes Urteil hingerichtet. Sein Blut tränkte die Stufen des Heiligtums, während die Menge tobte und die Edlen sich in Misstrauen und Furcht verloren. Der Kampf um die HauptstadtKaum war das Urteil über Ulfrik vollstreckt, entbrannte ein Wettlauf um die Kontrolle der Hauptstadt. Die Krone war verwaist, und die übrigen Thronanwärter verstreut. Bjoern, der zweitjüngste Sohn und Arns Bruder, lebte als Mündel fernab in Grimstad unter dem Schutz des Hauses Helgr. Sinding befand sich zur gleichen Zeit in Myrdral, unter der Obhut seines Onkels mütterlicherseits. Nur Galmar, der Jüngste, war noch in Heldenwacht – zu jung, um Ansprüche zu erheben, aber nicht zu jung, um zum Spielball zu werden. Arn, unterstützt von den Sturmgeborenen, nutzte das Machtvakuum und sicherte sich mit Entschlossenheit und Härte die Kontrolle über Heldenwacht. Während andere noch versuchten, das Blutvergießen zu begreifen, festigte er seine Stellung in der Hauptstadt. Die Straßen wurden patrouilliert, die Tore geschlossen, und Arns Banner erhob sich über den Zinnen des Palastes. Es schien, als hätte der junge Prinz aus der Tragödie seinen Vorteil gezogen – doch das Reich war alles andere als geeint. |
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Die Teilung AldrimarsDie Eidwahrer – Bjoern und der HohepriesterNach dem Mord an Roger und der hastigen Hinrichtung Ulfriks zog sich Hohepriester Arvid Helgr rasch aus der Hauptstadt zurück. Er misstraute Arn zutiefst und sah in dem jungen Prinzen einen Intriganten, der das Chaos für seine Zwecke nutzte. Auch die Kinder Elisefs, die Varangr, waren ihm ein Dorn im Auge – war es doch Balgruufs Ehe mit Elisef, die er nie anerkannt hatte. Schnell fasste Arvid einen Entschluss: Er reiste nach Osten, um Bjoern, den ältesten noch verbleibenden Sohn Balgruufs und Eolas, aus Grimstad zu holen, wo er als sein Mündel lebte. Mit ihm floh er nach Ivarsfels, zur Festung des Jarls der Ragnulf, den er von seiner Sache überzeugte. So entstand die Die Eidwahrer Fraktion, getragen vom Hohepriester, dem Klerus, des Ordens und jenen Herren, die in Arn einen Verräter sahen. Bjoern, der junge und noch unerfahrene Anwärter, wurde zum Bannerträger dieser Gruppe – nicht aus eigener Macht, sondern durch das Geschick seines Vormunds Arvid Helgr. Ihre Hochburg lag im Nordosten, zwischen Grimstad und Ivarsfels bis runter nach Schwertfall, und ihr Anspruch gründete sich auf das Misstrauen gegenüber beiden rivalisierenden Linien. Die Kronentreuen Fraktion – Arn und die SturmgeborenenArn nutzte den Sturm, den er selbst entfesselt hatte, um seine Macht auszubauen. Mit der Hinrichtung Ulfriks war der Weg für ihn frei, und die Sturmgeborenen hatten, ob aus Überzeugung oder Not, keine andere Wahl, als ihn zu unterstützen. Arn bemühte sich, die Hauptstadt unter Kontrolle zu bringen, und gewann rasch die Unterstützung des Jarls von Roriksheim. Dieser, Bruder der ermordeten Astrid Varulv, war überzeugt, dass Ulfrik seine Schwester getötet hatte – und sah in Arn einen gerechten Rächer. So sammelte Arn eine instabile, doch schlagkräftige Allianz um sich. Er beherrschte das Jarltum Kronental, mitsamt Heldenwacht, und Roriksheim im Südwesten. Trotz ihrer Uneinigkeit einte seine Anhänger der Wunsch nach Ordnung – oder wenigstens Rache. Arns Banner war der Widder der Vaeren, das Banner welches über der Hauptstadt flatterte, und viele hofften, er könne den Krieg schnell beenden. Doch unter der Oberfläche gärte der Konflikt weiter. Die Krähenbund Fraktion – Sinding und die VarangrFernab der Hauptstadt flohen Königinmutter Elisef und ihr Bruder, der Oberkämmerer und Jarl Torvald Varangr, nach Moortal, ihrem Stammsitz im Süden. Sie wussten, dass sie in Heldenwacht keine Gnade erwarten konnten. Dort riefen sie Sinding, den ältesten Sohn Elisefs, zum rechtmäßigen Anwärter aus. Sie erklärten die Sturmgeborenen für wahnsinnig und Arn für einen Verräter, der den Tod Rogers herbeigeführt habe. Im Süden sammelten sie ihre Kräfte. Zu ihnen gesellte sich auch der Jarl von Schwarzfenn, ein Schwager Torvalds, der von seinem Sitz in Ulfskar aus den zentralen Norden kontrollierte. Gemeinsam bildeten sie die Krähenbund Fraktion, benannt nach dem Tiersymbol des Hauses Varangr. Ihre Macht reichte über Krähenmoor und die dunklen Lande im Süden und dem nördlichen Schwarzfenn darüber, doch sie waren isoliert – entschlossen, aber umgeben von Feinden. Neutrale HerrenNicht alle Adeligen bezogen sofort Stellung. Viele kleinere Herren in den Randgebieten hielten sich zurück, abwartend, wen das Schicksal begünstigen würde. Einige suchten Schutz hinter hohen Mauern, andere versuchten, durch Bündnisse mit verschiedenen Seiten zu überleben. Doch je länger der Krieg andauerte, desto schwerer wurde es, neutral zu bleiben. |
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Thronanwärter & Anführer
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Die Kriegsherren der Fraktionen
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Chronologie des KriegesDie ersten Schlachten entbrannten rund um ... |
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Auswirkungen auf AldrimarDer Krieg hinterließ ein verwüstetes Land... |